Spielsucht und Verantwortungsvolles Glücksspiel in Deutschland
Das verantwortungsvolle Glücksspiel sorgt für sichere Erfahrungen im Online Casino und für ein kontrolliertes Spiel ohne die Gefahr einer Spielsucht. Auf diese Weise steht Spaß im Vordergrund und die Spieler wissen, wann sie aufhören sollen.
In einzelnen Fällen kann es vorkommen, besonders in Stresssituationen, dass Glücksspiel zu einem Problem wird und der Spieler Hilfe benötigt.
In diesem Artikel sehen wir uns an, welche Faktoren das Risiko erhöhen, zeigen die Warnzeichen einer Spielsucht auf, stellen Hilfsmittel zur Kontrolle einer Glücksspielsucht vor und listen Beratungsstellen in Deutschland auf.
Was ist verantwortungsvolles Glücksspiel?
In Deutschland gibt es eine Reihe von Initiativen, die sich für das verantwortungsvolle Glücksspiel einsetzen sowie dafür, problematisches Glücksspiel zu reduzieren und ein sicheres und ausgewogenes Spielverhalten zu fördern. Hier finden gefährdete Personen und ihre Familien Informationsmaterial und Ressourcen, die dem Einzelnen helfen, die mit dem Glücksspiel verbundenen Risiken zu verstehen und Wege, aus der Sucht herauszufinden.
Aufklärungsmaterial zur Suchtvorbeugung
Gesetze und Maßnahmen achten darauf, dass Minderjährige keinen Zugang zum Online Glücksspiel haben und Spielern die Möglichkeit bieten, ihr Glücksspiel einzuschränken. So findet sich in Deutschland auch ein Werbeverbot für Online Glücksspiel.
Die GGL sorgt für Spielerschutz in Deutschland
Seit 2021 reguliert die Glücksspielbehörde der Länder
Die Behörde setzt alles daran, auf Altersbeschränkungen zu achten, um das problematische Glücksspiel zu verhindern und sicherzustellen, dass die Betreiber Tools zur Verfügung stellen, damit Spieler sich Limits setzen können, um verantwortungsvoll zu spielen. Eine Selbstsperre, wenn das Spielen überhandnimmt, muss bei allen Betreibern möglich sein.
Seit dem Glücksspielstaatsvertrag 2021 gibt es ein bundesweites System, das Spielern mit einer Glücksspielsucht die Möglichkeit gibt, sich bei Online Spielbanken sperren zu lassen. Das Spielersperrsystem OASIS wird von allen in Deutschland lizenzierten Anbietern genutzt.
Und das sind die Aufgaben der GGL:
- Länderübergreifende Regulierung des deutschen Glücksspielmarktes, insbesondere der Glücksspiele im Internet.
- Die GGL achtet darauf, dass sich lizenzierte Anbieter an die Regeln in Bezug auf Spielerschutz halten
- Kontrolliert, ob Online Casinos und Wettanbieter die strengen Maßnahmen zur Verhinderung von Betrug, Manipulation und Spielsucht umsetzen
- Gleichzeitig geht die Behörde gegen Anbieter vor, die die Regeln nicht einhalten oder unerlaubt online Glücksspiele anbieten
Wie kann ich verantwortungsvoll spielen?
Verantwortungsbewusstes Spielen in Deutschland bedeutet, dass jeder Einzelne seine Spielgewohnheiten unter Kontrolle hat und gleichzeitig verantwortungsbewusst spielt. Um ein angenehmes und sicheres Glücksspielerlebnis zu gewährleisten, können Spieler folgende Tipps beachten:
- Spielen Sie niemals mit geliehenem Geld oder mit Geld, dessen Verlust Sie sich nicht leisten können.
- Setzen Sie sich Grenzen, wie lange Sie spielen wollen und wie viel Geld Sie dabei einsetzen möchten.
- Machen Sie regelmäßig Pausen, denn wenn Sie müde sind, kann es Ihnen schwerfallen, den Überblick über Ihr Spiel zu behalten.
- Glücksspiele sind keine gute Idee, wenn Sie sich gestresst oder deprimiert fühlen oder unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen stehen.
- Um die richtigen Entscheidungen beim Spielen zu treffen, sollten Sie sich mit den Regeln und Gewinnchancen vertraut machen. Testen Sie die Games erst im kostenlosen Demo-Modus, bevor Sie Echtgeld setzen.
- Online Casinos stellen Hilfsmittel für verantwortungsvolles Spielen zur Verfügung, die Sie auch nutzen sollten. Einsatz-, Sitzungs-, Verlust-, Einzahlungslimits und Möglichkeiten für eine Auszeit oder zum Selbstausschluss helfen, die Bankroll im Griff zu haben.
- Holen Sie sich Hilfe bei Freunden und der Familie oder kontaktieren Sie professionelle Beratungsstellen, wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihre Spielgewohnheiten problematisch werden.
- Beschäftigen Sie sich mit anderen Aktivitäten und Hobbys, um einen ausgeglichenen Lebensstil zu führen und das Risiko des exzessiven Spielens zu verringern.
- Informieren Sie sich über Ressourcen für verantwortungsvolles Spielen und Unterstützungsdienste in Ihrer Umgebung, wie Helplines und Beratungsstellen.
Wir werden jeden dieser Punkte näher erläutern und auch Tools für verantwortungsvolles Spielen vorstellen, die helfen können, das Budget und die Spielzeit zu verwalten. Natürlich finden Sie auch Links von Beratungsstellen bei uns, an die Sie sich bei Bedarf wenden können und Hilfe erhalten.
Was ist eine Spielsucht?
Spielsucht ist eine Impulsstörung, die in der Fachsprache auch als Ludomanie bezeichnet wird. Die Betroffenen spielen ständig weiter, obwohl dies negative Auswirkungen auf sie und ihre unmittelbare Umgebung hat. Die Symptome können dabei sehr unterschiedlich sein, je nach Art des Glücksspiels, dem sie nachgehen. Zwanghaftes Spielen beginnt gewöhnlich mit dem Zweck der Unterhaltung.
Doch sobald die Person einen höheren Gewinn erzielt hat, kann dies der Anfang eines großen Problems sein. Teilweise muss eine zwanghaft spielende Person aber nicht einmal einen großen Gewinn verzeichnen und bekundet schon Probleme. Viele Menschen glauben, dass alle Spielsüchtigen ihre Spielaktivitäten nicht mehr kontrollieren können. Doch das stimmt nicht ganz.
Es gibt Spieler, die sich bewusst entscheiden können, wann sie spielen können und sollten – und wann nicht. Sollten die Spielaktivitäten allerdings den Alltag beeinträchtigen, ist dies ein klares Zeichen für pathologisches Spielen.
Eine Spielsucht kann auf verschiedene Aspekte des Lebens Einfluss nehmen, darunter Finanzen, psychische Gesundheit und Beziehungen. Die finanziellen Folgen sind oft schwerwiegend, da die Süchtigen Schulden anhäufen, sich Geld leihen oder auf illegale Aktivitäten zurückgreifen, um ihre Spielgewohnheiten zu finanzieren.
Des Weiteren wird Spielsucht mit einer hohen Rate an komorbiden psychischen Störungen wie Depressionen, Angstzuständen und Drogenmissbrauch in Verbindung gebracht, was den emotionalen Tribut der Sucht noch verschlimmert.
Beziehungen zur Familie und zu Freunden werden durch eine Spielsucht stark belastet und können häufig zu Konflikten und Lügen führen. Die Geheimniskrämerei und die Scham, die mit der Krankheit einhergehen, können die Betroffenen zunehmend isolieren und das Gefühl der Einsamkeit und Verzweiflung zusätzlich verstärken.
Die Glücksspielsucht ist nicht nur ein persönliches, sondern auch ein volkswirtschaftliches Problem
Statistiken zur Spielsucht
In unserer Grafik sehen Sie, wie sich die Glücksspielsucht nach Altersgruppen verteilt. Laut Statistik sind 18-24-Jährige zu 7,1 % gefährdet eine Glücksspielsucht zu entwickeln, während bei den über 55-Jaärigen nur 0,5 % betroffen sind.
Was sind die Ursachen der Spielsucht?
Um wirksame Strategien zur Prävention und Behandlung zu entwickeln, ist es wichtig, die Ursachen der Spielsucht zu verstehen. Bis jetzt hat noch niemand komplett ergründen können, warum manche Menschen eine Spielsucht entwickeln. Allerdings gibt es zahlreiche Faktoren, die zur Spielsucht beitragen können. Dazu zählen schnelle große Gewinne, mentale Probleme oder das Verlangen nach dem schnellen, einfachen Geld.
Sehen wir uns die Ursachen in den folgenden Abschnitten genauer an.
Biologische Ursachen
Einer der wichtigsten Gründe, warum Menschen an der Spielsucht erkranken und speziell zu Problemspielern werden können, ist die Art und Weise, wie das menschliche Gehirn auf das Glücksspiel reagiert.
Wissenschaftliche Nachforschungen haben gezeigt, dass Gewinne beim Glücksspiel eine neurologische Reaktion auslösen. Diese Reaktion lässt sich mit den Auswirkungen einer Droge wie Kokain vergleichen, welche beim Konsum bei den Süchtigen Glücksgefühle auslöst.
Gleichzeitig kann zwanghaftes Glücksspiel einen Zusammenhang mit der Ausschüttung von Hormonen wie Serotonin und Noradrenalin haben. Serotonin sorgt für Glücksgefühle, während Noradrenalin ein Stresshormon ist. Es gibt aber noch weitere biologische Ursachen für die Spielsucht in den Genen. Dies sorgt dafür, dass es Menschen gibt, die genetisch eher von der Spielsucht gefährdet sind als andere.
Psychologische Ursachen
Wie eine Person das Glücksspiel empfindet, hat auch einen Einfluss darauf, ob sie womöglich ein Glücksspielproblem entwickeln wird. Verlusten hinterherzujagen ist beim Glücksspiel weit verbreitet und kann ein Faktor sein, der mit der Zeit eine Sucht auslösen kann.
Auch der erste ordentliche Gewinn kann dazu führen, dass Spieler süchtig werden. Je höher dieser Gewinn ist, desto größer ist die Gefahr der Sucht. Die Hoffnung auf weitere hohe Gewinne lässt die Spieler immer weiterspielen.
Besonders bei schnellen Spielen wie Slots ist das Risiko einer Spielsucht höher als bei langsameren Spielen wie Lotto.
Das Glücksspiel nutzt das Belohnungssystem des Gehirns aus und löst die Freisetzung von Neurotransmittern wie Dopamin aus, die mit Vergnügen und positiven Gefühlserlebnissen in Verbindung gebracht werden. Das euphorische Gefühl verstärkt bei gefährdetsten Spielern den Wunsch nach weiterem Glücksspiel.
Soziale Ursachen
Zwanghaftes Glücksspiel kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden, beispielsweise durch das Verlangen nach Geld, durch einen Verlust der Arbeit oder ganz einfach durch Stress. Die Spielsucht ist zwar kein genetisches Problem, aber dennoch kann die Vorbildwirkung zu einer Sucht führen. Entweder, weil jüngeren Menschen die Spiele beigebracht werden oder sie das exzessive Spielverhalten von Erwachsenen nachahmen.
Auch Freunde oder Bekannte, die sich gerne mit Glücksspielen beschäftigen, können Einfluss nehmen. Der einfache Zugang zu Glücksspielen, beispielsweise in Lokalen, kann ein weiterer Faktor sein.
Medikamente lösen nicht automatisch eine Spielsucht aus. Aber es gibt Medikamente, die dabei helfen können, dass eine Spielsucht entsteht. Antipsychotische Medikamente und Dopamin-Agonisten werden beispielsweise mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit für die Spielsucht assoziiert.
Warnsignale für Spielsucht
Warnzeichen einer Spielsucht frühzeitig zu erkennen, ist entscheidend, um rasche Hilfe zu ermöglichen. In Deutschland zeigen Studien, dass es Unterschiede im Spielverhalten zwischen Männern und Frauen gibt, wobei bestimmte Bevölkerungsgruppen ein höheres Risiko haben, eine Spielsucht zu entwickeln.
Auch wenn eines oder mehrere der folgenden Anzeichen keine fachliche Diagnose darstellen, ist es wichtig, wachsam zu sein und bei Bedarf Hilfe von Fachleuten in Anspruch zu nehmen. Hier sind einige häufige Warnzeichen für Spielsucht
- Lange Beschäftigung mit Glücksspielen
- Der Drang, immer höhere Geldbeträge zu setzen oder länger zu spielen, um den gewünschten Nervenkitzel zu erreichen
- Verlusten hinterherjagen ohne Rücksicht auf finanzielle Konsequenzen
- Schwierigkeiten beim Reduzieren oder Beenden des Glücksspiels
- Glücksspiel als Mittel, um Problemen zu entkommen
- Lügen, um das Ausmaß des Glücksspiels zu verbergen
- Vernachlässigung von Pflichten bei der Arbeit oder zu Hause aufgrund des Glücksspiels
- Sich Geld leihen oder auf illegale Mittel zurückgreifen, um das Glücksspiel zu finanzieren
- Vernachlässigen von sozialen Kontakten und Hobbys
- Schuldgefühle oder Gewissensbisse wegen des Spielverhaltens, aber keine Möglichkeit, damit aufzuhören.
Weist eine Person laut DSM-5 (der fünften Ausgabe des Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders) innerhalb eines Jahres mindestens vier der folgenden Anzeichen auf, gilt sie als spielsüchtig.
Wer sich dieser Warnzeichen bewusst ist und frühzeitig Hilfe sucht, kann seine Spielsucht bekämpfen und die Kontrolle über sein Leben zurückzugewinnen.
Wo man in Deutschland Hilfe findet
Wer Hilfe im Zusammenhang mit Spielsucht benötigt, findet in Deutschland einige Organisationen, die Unterstützung bieten. Diese Beratungsstellen sind darauf spezialisiert, betroffene Personen und deren Familien zu beraten, Gruppenaktivitäten anzubieten sowie spezialisierte Hilfe zu organisieren.
Hier zeigen wir Ihnen nur einige empfehlenswerte Organisationen, die bei Problemen in Zusammenhang mit Glücksspiel – auch bei Schuldenmanagement – helfen können.
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hilft Suchtbetroffenen in verschiedensten Bereichen, darunter auch der Spielsucht. Die telefonische Beratung zur Glücksspielsucht und zum problematischen Glücksspielverhalten ist täglich möglich.
- Webseite: https://www.bzga.de/
- E-Mail: poststelle@bzga.de
- Telefon: +49 221 8992-0
- Fax: + 49 221 8992-300
Spielsucht-Therapie
Unter Spielsucht-Therapie.de sind regionale und lokale Anlaufstellen gelistet, bei denen sich Betroffene melden können, falls sie oder eine ihnen nahestehende Person Probleme mit dem Glücksspiel bekunden sollte. Man wählt auf der Webseite den Postleitzahlenbereich aus und erhält dann die passenden Selbsthilfegruppen, Kliniken und Beratungsstellen in der Nähe angezeigt.
- Webseite: https://www.spielsucht-therapie.de/
- E-Mail: info@idgv.info
- Telefon: +49 30 41 72 61 05
- Fax: +49 30 41 72 61 06
Netdoktor
Bei Netdoktor.de ist die Spielsucht ebenfalls Teil der präsentierten Krankheiten. Sie finden auf dieser Webseite Ratschläge dazu, was Sie tun können, wie es sie für etliche andere Krankheiten ebenfalls gibt.
- Webseite: https://www.netdoktor.at/krankheiten/spielsucht/
- E-Mail: redaktion@netdoktor.de
- Telefon: +49 89 9250-0
- Fax: +49 89 9250-4030
Verspiel-nicht-dein-Leben
Unter Verspiel-nicht-dein-Leben.de finden Menschen eine Vielzahl von Möglichkeiten, um sich mit Hilfe zur Glücksspielsucht auseinanderzusetzen. Sehr wertvoll sind dabei die regionalen Anlaufstellen und ein Selbsttest. Auf der Seite wird nicht nur Hilfe auf Deutsch geboten, sondern auch in zahlreichen anderen Sprachen, die in Deutschland weit verbreitet sind. Darunter Türkisch, Russisch, Polnisch oder Arabisch.
- Webseite: https://www.verspiel-nicht-dein-leben.de/
- E-Mail: Webformular
- Telefon: 0800 137 27 00
Automatisch-verloren
Mit knackigen Zitaten, die aus dem Leben eines Spielsüchtigen gegriffen sind, macht die Webseite automatisch-verloren.de auf sich aufmerksam. Diese Zitate sollen den Spielern die Augen öffnen, die möglicherweise noch nicht kapiert haben, dass sie Probleme mit dem Glücksspiel bekunden und damit auch anderen Menschen in ihrem Umfeld Sorgen und Probleme bereiten.
- Webseite: https://www.automatisch-verloren.de/de
- E-Mail: service@sucht-hamburg.de
- Telefon: +49 40 284 99 18-0
- Helpline: +49 40 23 93 44 44
Schuldnerberatung
Schließlich ist es wichtig, eventuelle Schulden in den Griff zu bekommen. Dafür stehen deutschlandweit über 1.300 Schuldnerberatungsstellen zur Verfügung. Auf der Webseite www.schuldnerberatung.de sind kompetente und seriöse Organisationen nach Bundesländern sortiert zu finden. Hier stehen spielsuchtgefährdeten und verschuldeten Personen Beratung und Hilfe zur Verfügung und sie erhalten Tipps, für einen Weg heraus aus den Schulden.
Hilfsmittel zum verantwortungsvollen Spielen
Insbesondere in Casinos, die bei der GGL lizenziert sind, stehen Spielern verschiedene Hilfsmittel zur Verfügung, um verantwortungsvoll zu spielen.
Gesetzlich verankerte Einzahlungs- und Einsatzlimits lassen sich verschärfen, um allzu hohe Verluste zu vermeiden. Mit weichen Tools wie dem Spielverlauf und Realitäts-Check behalten die Spieler Gewinne und Ausgaben stets im Blick.
Wie das eigene Spielverhalten zu bewerten ist, darüber gibt ein Selbsttest Aufschluss. Wird eine Selbstsperre empfohlen, kann diese beim Casino beantragt werden. Hierzulande besteht auch die Möglichkeit, sich in der Sperrkartei OASIS bundesweit einzutragen. Diese Sperre würde in allen Casinos in Deutschland greifen.
Tests zur Selbsteinschätzung
Mit einem Selbsttest lässt sich ein problembehaftetes Spielverhalten frühzeitig erkennen. In den meisten Casinos ist ein Fragebogen eingebunden. Besser geeignet ist jedoch der Selbsttest von Check dein Spiel
Der Selbsttest ist anonym. Neben einer Aufzählung der genutzten Glücksspiel-Produkte werden Spieler gebeten, sich kritisch mit dem eigenen Spielverhalten auseinanderzusetzen.
Problematische Spielgewohnheiten werden nüchtern aufgedeckt. Außerdem gibt die BZgA erste Handlungsempfehlungen, wie Betroffene eine Spielsucht wieder in den Griff bekommen. In der Regel ist diese erste Hilfe kostenlos und anonym.
Realitäts-Checks
Beim sogenannten Realitäts-Check handelt es sich um ein Pop-up-Fenster, das sich nach einiger Zeit, typischerweise nach 60 Minuten, in den Vordergrund drängt. Der Realitäts-Check erinnert Spieler daran, wie lange die Session andauert. In Deutschland informiert das Fenster auch über erzielte Gewinne und erlittene Verluste.
Realitäts-Checks sind ausgesprochen nützlich. Während einer Session kann es schnell passieren, dass man die Spielzeit aus den Augen verliert. Aus 30 Minuten werden Stunden, aus Stunden halbe Tage. Mithilfe des kleinen Pop-up-Fensters wird verhindert, dass sich ungesunde Verhaltensweisen einschleichen.
Persönliche Limits
In seriösen Online Casinos können Spieler Einzahlungen beschränken, Verlustlimits vorgeben, Einsatzlimits festlegen, die Spielzeit begrenzen und so weiter. Idealerweise lassen sich die Limits direkt im Profil verankern, ohne mit dem Kundendienst in Kontakt zu treten.
Persönliche Limits können täglich, wöchentlich und monatlich gesetzt werden. In Casinos mit deutscher Lizenz sind einige Limits gesetzlich vorgeschrieben. Das monatliche Einzahlungslimit von 1.000 € gilt etwa universell für alle Seiten, die auf der Whitelist der GGL aufgeführt werden. Auch das Einsatzlimit von 1 € lässt sich nicht aushebeln.
Schärfere Limits greifen sofort, aufgehobene oder aufgeweichte Limits werden üblicherweise erst nach einiger Zeit aktiviert.
Selbstausschluss
Wie der Name bereits suggeriert, sperrt der Selbstausschluss das Konto in einem Casino. Neben dem dauerhaften Selbstausschluss existieren auch kürzere Laufzeiten. Für gewöhnlich dauert die Selbstsperre drei Monate oder länger an.
In deutschen Casinos gibt es außerdem den Panik-Button, der deutlich sichtbar über den Spielen prangt und das Konto 24 Stunden sperrt. Ausländische Anbieter offerieren zudem eine verkürzte Abkühlungsphase, die das Konto für einen Zeitraum bis 30 Tagen schließt.
Für die permanente Selbstsperre ist es oft erforderlich, mit dem Kundensupport zu sprechen. Alle anderen Limits lassen sich meist selbstständig im Profil justieren.
Sperrsystem
Mit dem GlüStV 2021 wurde auch das Spielersperrsystem OASIS eingeführt. Lassen sich Spieler vom zuständigen Regierungspräsidium Darmstadt sperren, ist Online Glücksspiel für mindestens ein Jahr, oder einen selbst gewählten Zeitraum von drei Monaten oder länger, nicht zugänglich.
Spielotheken, Spielbanken und Seiten, die über eine Konzession aus Deutschland verfügen, sind allesamt an OASIS angebunden. Bei Anmeldungen ist mit der Onlineabfrage der Spielerstatus stets abzugleichen, ob der Nutzer derzeit gesperrt ist.
Um sich im Spielersperrsystem eintragen zu lassen, ist ein Antrag auszufüllen und unterschrieben ans Regierungspräsidium Darmstadt zu senden, entweder per E-Mail oder auf dem Postweg. Angehörige können eine Fremdsperre einfordern.
Blocking-Software
Mit Tools wie Gamban, GamBlock, Bet Blocker und Betfilter können Spieler sowohl am PC als auch auf dem Handy den Zugang zu Casino Seiten blockieren. Wird die Domain eines Casinos angesteuert, schließt sich der Browser automatisch.
Auch Social Casinos und Webseiten, die lediglich Casinos vergleichen, werden von der Software rigoros blockiert.
Zu beachten ist, dass einige Tools monatliche Abo-Gebühren nach sich ziehen. Technisch ist es schwierig, die Software wieder abzuschalten, die Deinstallation wird massiv erschwert. Jedoch sollte das Blockieren von Webseiten ohnehin nicht als dauerhafte Lösung missverstanden werden.
Spielverlauf
Online Casinos stellen Einzahlungen und Auszahlungen im Transaktionsverlauf übersichtlich dar. Mit dem Spielverlauf ist einsehbar, wann Einsätze in welcher Höhe bei welchen Spielen getätigt wurden.
Während der Transaktionsverlauf fast überall anzutreffen ist, gilt dies nicht für den Spielverlauf. Nicht selten umfasst der Spielverlauf nur einen Bruchteil der Session.
In Casinos mit einer Lizenz aus Deutschland werden Transaktionen und Einsätze am besten veranschaulicht. Zusammen mit dem verpflichtenden Realitäts-Check geht so nie das Gefühl für geleistete Einsätze und zu erduldende Pechsträhnen verloren.
Wie kann man einem Spielsüchtigen helfen?
Als Angehöriger mit einer spielsüchtigen Person zusammenzuleben, ist belastend. Deshalb stehen die Beratungsangebote der BZgA explizit auch Menschen offen, die selbst nicht unter einer Spielsucht leiden.
Am wichtigsten ist zuallererst: Akzeptanz. Glücksspielsucht ist eine ernst zu nehmende Krankheit. Liegt eine Suchterkrankung vor, sind Betroffene dem Spieldruck hilflos ausgeliefert. Angehörige sollten den Suchtkranken daher nicht abwerten oder verurteilen, ganz egal, welche weiteren Probleme die Krankheit aufgeworfen hat.
Keinesfalls sollten Angehörige dem Glücksspiel Vorschub leisten und Geld verliehen, obwohl die Suchtproblematik bereits erkannt wurde.
Besser ist es, ernsthaft und bestimmt mit dem Betroffenen zu sprechen. Auf Hilfsangebote wie die kostenlose Online-Beratung der BZgA und Suchtberatungen vor Ort sollte hingewiesen werden.
Falls durch das Glücksspiel Schulden aufgetürmt wurden, kann es ratsam sein, sich an einen Schuldnerberater zu wenden. Zudem sollten die übrigen Vermögenswerte in Sicherheit verbracht werden. Wenn sich der Süchtige hierauf einlässt, können Angehörige die Finanzen zweitweise verwalten und sicherstellen, dass Miete und andere Daueraufträge wie gewohnt weiterlaufen.
Familien sollten nachdenken, eine Familienberatung in Anspruch zu nehmen. Oftmals strapaziert die Suchterkrankung auch die eigene Psyche. Möglicherweise ist eine Auszeit sinnvoll. Es ist zu empfehlen, dies mit dem Hausarzt zu erörtern.
Auch Unterhaltungen mit Freunden oder Dritten inmitten einer Selbsthilfegruppe können helfen, eine gesündere Perspektive einzunehmen.
Die weiter oben angeführte Selbstsperre in OASIS kann auch von Angehörigen ausgelöst werden. Damit die Fremdsperre Erfolg hat, sind dem Antrag Unterlagen beizufügen, die zumindest auf die Spielsucht hinweisen. Bestenfalls füllen Angehörige den Antrag auf Selbstsperre gemeinsam mit dem Betroffenen aus.
Zusammengefasst noch einmal, wie Dritte einen Spielsüchtigen unterstützen können:
- Akzeptieren, dass Spielsucht eine Krankheit ist
- Das Gespräch suchen, ohne Vorwürfe zu machen
- Beratungsangebote aufzeigen
- Auf keinen Fall Geld leihen
- Einen Schuldnerberater aufsuchen
- Sich selbst in ausreichendem Maße schützen
- Falls notwendig, eine Fremdsperre beantragen
Fazit zum Verantwortungsvollen Spielen
Für die meisten Spieler sind Casino Spiele ein unterhaltsamer Zeitvertreib. Doch manchmal kann übermäßiges Spielen zu einem Problem werden. Wenn das passiert, dann ist rasche Hilfe gefragt. In Deutschland stehen viele Beratungsstellen zur Verfügung, die betroffenen Personen und ihren Angehörigen zur Seite stehen.
Bevor es aber so weit kommt, kann jeder Spieler Maßnahmen ergreifen, um verantwortungsvoll zu spielen, wie das Setzen von Limits, Realitäts-Checks, eine Spielpause, Selbstanschluss oder das Lesen unserer Artikel zu diesem wichtigen Thema.
Achten Sie stets darauf, verantwortungsvoll zu spielen und hören Sie auf, bevor es zu Problemen kommt.
FAQ: Häufige Fragen und Antworten zum verantwortungsvollen Glücksspiel
Unser Chefredakteur Tim Buchmann ist langjähriger Casino Autor. Neben seiner allgemeinen Casino Expertise, kennt er sich bestens aus mit der aktuellen Rechtslage um Glücksspiel in Deutschland, und folgt stets neuen Entwicklungen und Trends.
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